CHWOLF Herdenschutzprojekt
CHWOLF – Herdenschutzprojekt in der Schweiz
Für die Akzeptanz des Wolfes ist Aufklärungsarbeit und ein gut funktionierender Herdenschutz von grosser Bedeutung. Der Verein CHWOLF fördert gezielt die Herdenschutzmassnahmen auf diversen Schweizer Alpen. Im Rahmen von Projekten werden Alpen unterstützt, die in einem Wolfsgebiet liegen, gewillt sind wirksamen Herdenschutz einzuführen und zu betreiben und selbst aber über zu wenig Mittel verfügen, um einen optimalen Schutz der Nutztiere zu gewährleisten.
Es ist ein grosses Anliegen von CHWOLF, positive Signale für das Zusammenleben von Mensch und Wolf zu setzen. Für das Image und den Schutz unserer Wölfe ist es von immenser Wichtigkeit, dass vermehrt eine positive Berichterstattung erfolgt. Mit dem Ausbau und der konsequenten Umsetzung von Herdenschutzmassnahmen können die Zwischenfälle und damit die Negativ-Schlagzeilen reduziert werden. Durch eine kontinuierliche Berichterstattung über die unterstützten Alpen kann CHWOLF Aufklärung betreiben und für positive Meldungen sorgen.
Der Wolf ist ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität. Die Rückkehr des Wolfes in die Schweiz wird für das Ökosystem von grossem Vorteil sein.
www.chwolf.org
2-tägige Wolf und Herdenschutz Exkursion im Ringelspitzgebiet (GR) vom 24./25. August 2024
Unter der Leitung von CHWOLF und Christian Erni, Alpmeister Alp Culm da Sterls, haben wir als Gruppe von 12 Personen aus verschiedensten Berufsgattungen einen realistischen Eindruck in Alpbewirtschaftung und Herdenschutz erhalten. Als Naturfreund gefällt mir natürlich der Wolf als wunderschönes Tier. Dennoch wollte ich mir nicht ohne persönliche Eindrücke und Wissensbeschaffung vor Ort eine von den Medien beeinflusste Meinung bilden.
Geografisch ist die Lage der Alp Culm da Sterls, wie auch andere Alpen in Wolfsgebieten, sehr eindrücklich. Die Alp ist weit hinten, hoch im Tal, kein Mensch ist anzutreffen. 900 Schafe werden von einem erfahrenen Hirten betreut, mit Hilfe von vier Herdenschutzhunden. Die Alp ist mit kilometerlangen, korrekt montierten und elektrifizierten Zäunen geschützt. Die Tiere werden jeden Abend mit zwei Hütehunden in eine für die Herdenschutzhunde überblickbaren Nachtweide getrieben. Diese Alpwirtschaft funktioniert mit diesem machbaren Aufwand für den Herdenschutz einwandfrei, mit Akzeptanz für den Wolf, den Schutz und die Pflege der Schafe.
An dieser Stelle lege ich dem Leser die Dokumentationen vom Naturfilmer Rolf Hösli ans Herzen. Bitte schaut auf YouTube unbedingt die Filme «Wolf und Biodiversität», «Wolf und Herdenschutz im Visier» und «Missverstandene Kreatur Wolf» und lässt euch von einer unpolitischen Seite fachlich korrekt aufklären. Darin werden Tatsachen beleuchtet, welche ich als Laie unmöglich vermitteln kann. Staunen lässt einem auch der CHWOLF-Newsletter September 2024, welcher jeden Menschen berührt, auch jenen welcher Mühe mit (auch politisch bedingten) Manipulationen hat.
Der Wolf bewirkt, wie die Bisons in Amerika, wahre Wunder in der Natur und Biodiversität. Wenn sich die Wölfe momentan erfolgreich vermehren, dürfte dies an der (zu) reichlichen Nahrung an Wild hängen. Seit Jahren haben wir zu viel Hochwild (regelmässige Nachjagden) und der Wald kann sich dadurch kaum mehr erneuern. Als Folge erleben wir bei Unwettern und auch spontan auftretende Murgänge, welche ganze Dörfer in Mitleidenschaft ziehen.
Wenn man sich in die «Wolfswelt» begibt, die Politik mit den Lobbyisten und den Journalismus einmal mit offenen Augen und Ohren betrachtet, dann überkommt einem eine tiefe Betroffenheit. Die vor Ort gewonnenen Informationen und Erfahrungen, die mit gesundem Menschenverstand wahrgenommenen Tatsachen und Aussichten auf die Bereicherung durch den Wolf, können nur eine Antwort geben: der Schutz für wilde Tiere lohnt sich nicht nur, er ist überlebenswichtig für unsere Erde!
Herzlichst
Ulrich Hasler